© Christine Fischer
Normalerweise sollte es eine ausgewogene Ernährung der Tiere unnötig machen, weitere Vitaminpräparate
zu verabreichen. Trotzdem kann der individuelle Bedarf eines Tieres durch Umstände wie Krankheit, Trächtigkeit, Stillzeit oder
durch vom Tierarzt diagnostizierte Mangelerscheinungen steigen.
Hier sollen nun einige Nahrungsergänzungsmittel vorgestellt werden, die man geben kann oder unter Umständen sogar geben muss.
Diese sollen einer zusätzlichen Versorgung der Tiere mit Kalk (Calciumcarbonat) dienen. Man kann „spezielle Nagersteine“ in Onlineshops oder im Zoofachhandel erwerben. Es gibt aber auch die Variante aus dem Baumarkt: Gasbeton (Yton-Steine). Beides kann man ohne Bedenken in den Käfig legen, damit die Tiere sie bei Bedarf benagen können.
Zusätzliche Salzlecksteine sind für Chinchillas nicht notwendig, da die sonstige Mineralienversorgung über das Futter und das Trinkwasser ausreichend gewährleistet ist.
Solche gibt es als Trinkwasserzusatz sowie als Pulver, Tabletten, Tropfen oder Globuli.
Manches kann man im Handel frei erstehen, anderes ist wiederum apothekenpflichtig.
Im Basisfutter sowie in den verschiedenen Beifuttermöglichkeiten stehen aber sowohl Vitamine als auch Mineralien in ausreichender
Menge zur Verfügung.
Nahrungsergänzungen dieser Art sollte man daher nur im Falle der Notwendigkeit geben, wenn das Tier aufgrund von Krankheit
oder Trächtigkeit einen erhöhten Bedarf aufweist (z.B. Vitamin C) oder vom Tierarzt ein bestimmter Mangel festgestellt wurde
(z.B. Calciummangel bei aufgehellten Zähnen).
Auch eine vorübergehende „Kur“ mit einem gezielt ausgewählten Vitaminpräparat kann durchaus positiv (oder zumindest nicht negativ)
sein. Von einer grundsätzlich dauerhaften Gabe von z.B. Vitaminpräparaten möchten wir angesichts der bestehenden Grundversorgung
jedoch abraten.
Bestimmte Vitamine werden zudem bei Überversorgung einfach wieder ausgeschieden, andere (speicherbare) Vitamine können im
ständigen Überfluss langfristigen Schaden anrichten.
Diese sollen der Unterstützung und Regeneration der natürlichen Darmflora dienen, welche bei Chinchillas vornehmlich
aus Milchsäurebakterien besteht.
Im Krankheitsfall, durch Stress, minderwertiges oder ungewohntes Futter, aber auch bedingt durch bestimmte notwendige
Medikamente kann diese natürliche Bakterienflora negativ beeinflusst werden, was Verdauungsstörungen zur Folge haben kann.
Die unterschiedlichen Präparate (aus dem Handel oder der Apotheke) kann man z.B.
verwenden.
Eine Rücksprache mit dem Tierarzt sollte aber der eigenmächtigen Verabreichung vorgezogen werden, besonders wenn sich das
Tier bereits in Behandlung befindet. Lässt sich zudem kein direkter und konkreter Auslöser für längere oder wiederholte
Verdauungsstörungen ausmachen, ist dringend eine Ursachenforschung notwendig (Tierarztbesuch!). Verdauungsstörungen
die länger als 5-7 Tage bestehen, müssen ebenfalls einem Tierarzt vorgestellt werden. Auch bei hochgradiger Verstopfung oder
Durchfall sollte das Tier unverzüglich zum Tierarzt gebracht werden, da beides Zeichen einer ernsthaften Erkrankung sein können,
die keinerlei Aufschub duldet.
Probiotika dienen lediglich der Unterstützung der Darmflora, sie beseitigen keine Parasiten und bekämpfen keine Infektionen.