© Lena Puschmann
Die meisten werden es schon einmal gemacht haben.
Es kommt ein neues Chinchilla ins Haus und das Futter muss umgestellt werden.
Da der Verdauungstrakt eines Chinchillas sehr empfindlich ist, muss bei einer Futterumstellung äußerst langsam und
vorsichtig vorgegangen werden, (damit es zu keinerlei Problemen kommt).
Bei zu schneller Umstellung kann es zu Durchfall/Verstopfung und anderen Beschwerden kommen, die möglichst zu
vermeiden sind!
Daher sollte beim Erwerb eines neuen Tieres stets darauf geachtet werden, dass eine Tüte (1 - 2 kg) des gewohnten
Futters mitgegeben wird.
Wenn das Tier sofort zu einem bereits vorhandenen Chinchilla gesetzt wird, empfiehlt es sich mit einem Mischverhältnis
von 1:1 neuem und alten Futter zu beginnen, da somit ein gleicher Anteil des gewohnten Futters für beide Tiere
vorhanden ist. Bei mir hat es sich bewährt diese Futtermischung für einige Tage beizubehalten.
Nach etwa einer Woche habe ich begonnen das alte Futter zu reduzieren. Auch hier gilt : Eine langsame
Vorgehensweise ist ratsam und es sollte über mehrere Wochen geschehen, bis zum Schluss ausschließlich das
neue Futter gefüttert wird. Die Gesamte Futterumstellung hat bei mir in der Regel etwa 8 Wochen gedauert.
Wenn das Chinchilla vorrübergehend in Quarantäne, also alleine sitzt, empfiehlt es sich, die ersten Tage noch das
alte Futter zu geben und dann mit einer möglichst geringen Ration des neuen Futters zu beginnen, und den Rest mit
dem gewohnten Futter auf zu füllen. Anfangsmischung: 80 % gewohntes /20 % neues Futter.
Man sollte beachten, dass auch ein Chinchilla, welches lange
die falsche Nahrung, zum Beispiel Mischfutter, bekommen hat, möglichst langsam umgestellt wird und nicht
von einem auf den anderen Tag neues Futter bekommt, denn auch hier kann der Verdauungstrakt des Chinchillas
empfindlich reagieren. Hierbei sollte das Chinchilla allerdings möglichst alleine umgestellt werden, um die
Fehlernährung des bereits vorhandenen Chinchillas zu vermeiden.
Bei der Umstellung sollte weiter beachtet werden, dass von der Futtermischung (alt/neu) jeweils nur eine
Tagesration für die Tiere in das Napf gegeben wird (Richtwert: ein bis 1½ gehäufte Esslöffel pro Tier).
Gibt man eine zu große Menge der Futtermischung, suchen sich die Tier möglicherweise nur die Pellets raus,
die sie am liebsten mögen und der gewünschte Effekt der sanften Umstellung bleibt aus.
Eine radikale Futterumstellung sollte nur vorgenommen werden, wenn es absolut nicht anders möglich ist!
(zum Beispiel bei Fundtieren). Bei einer Radikalumstellung empfiehlt es sich, das Chinchilla durch die Gabe
von Hylak Plus (Apotheke, 4 - 6 Tropfen ins Trinkwasser) oder BirdBeneBac / Bene Back (TA, erbsengroße Menge
1 - 2 x täglich) zu unterstützen.
Treten bei der Umstellung Probleme auf (Durchfall, Verstopfung, Aufgasung), so sollte neben der Behandlung der
Symptome auch die Ursache abgeklärt werden (Kotanalyse im Labor auf Bakterien, Parasiten und Pilze).
Doch nicht nur beim Hauptfutter sollte eine langsame Umstellung gemacht werden, auch beim Wechsel der Heusorte
ist dies empfehlenswert.
Erst einmal 3- 4 Tage die alte Sorte mit der neuen mischen (1:1) und beobachten,
wie sich der Kot der Tiere verändert. Gibt es keine negative Veränderung (Verstopfung, Durchfall), so kann die
alte Sorte alle 2 - 3 Tage ein wenig verringert werden, bis nur noch das neue Heu übrig bleibt.
Auch hier gilt: wenn Probleme auftreten, die Symptome behandeln, das alte Heu wieder geben und ggf. andere
Ursachen abklären (Kotanalyse im Labor auf Bakterien, Parasiten und Pilze).