© Daniela Klein
Auslöser
Unterschiedlich:
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Symptome
Halten sie immer Rücksprache mit dem Tierarzt, da einige Symptome auch auf andere Krankheiten zutreffen können!
Warnhinweis: Beachten Sie bei Medikamenten grundsätzlich die Anweisungen Ihres Tierarztes und die Packungsbeilage.
Bewahren Sie die Medikamente vorschriftsmäßig gegen unbefugten Gebrauch (insbesondere auch Kinder) auf!!!
Mögliche Hilfe
Bei diesen Symptomen sollte man sofort einen kompetenten Tierarzt aufsuchen, um eine Kontrolle durchführen zu lassen (ggf. Knochendichtemessung) und ggf. die Zähne schleifen zu lassen. Dies wird je nach Tierarzt unter Narkose oder ohne gemacht.
Zu lange Schneidezähne werden häufig mit einer Trennscheibe abgetrennt oder einfach abgeknipst.
Manchmal wachsen die Zähne auch nach oben/innen weiter und drücken auf Augen und Gehirn (tränende Augen). Hier kann man oft das Tier nur noch von seinem Leiden erlösen, sofern keine Entzündung oder Kalziummangel diagnostiziert wurde (je nach Intensität ggf. Behandelbar durch Antibiotika, Cortison und kurzfristig hoch dosiertem Kalzium + Vitamin D, Langfristig Ernährungskonzept überprüfen).
Nach Zahnproblemen sollte eine regelmäßige Kontrolle der Zähne stattfinden (10 + 14 Tage, 4 – 6 Wochen, 2 – 4 Monate), um nötige Korrekturen frühzeitig durchzuführen, um dem Tier das normale Kauverhalten schnell wieder anzugewöhnen.
Nach der Korrektur wird vom Tierarzt häufig verabreicht: Schmerzmittel (Metacam siehe Medikamentenverzeichnis) und Antibiotika bei Verletzungen durch die Behandlung im Mundraum.
Es sollten immer genügend Nagemöglichkeiten (Nagestein, Nagehölzer) vorhanden sein.
Tiere mit Zahnkorrekturen müssen nach der Behandlung streng kontrolliert werden: sinkt das Gewicht weiter, hält die Fressunlust an, müssen sie zwangsernährt werden. Um die Futteraufnahme vor und nach einer Behandlung zu erleichtern, sollte man die Pellets aufweichen, etwas Nagervitamine und Mineralstoffe (siehe Medikamentenverzeichnis) hinzufügen und sie dann dem Tier flüssig entweder mit Pipette oder Spritze langsam in das Maul träufeln. Auch kann man dieses Gemisch im Futternapf im Käfig anbieten - bitte mindestens 2 x täglich wechseln.
Achtung: Die Symptome können auch auf eine Entzündung der Mundschleimhaut/Zunge oder auf Kieferabszesse hinweisen. Stellen sie das Tier auf jeden Fall einem Tierarzt vor!!!
Hier finden Sie einen ausführlichen Bericht über Zahnanomalien... (klick)
Bericht: Die Zähne der Chinchillas und ihre Besonderheiten (Steckbrief)
Erfahrungsberichte - hier klicken
© Gesche Glaessel
Halten sie immer Rücksprache mit dem Tierarzt, da einige Symptome auch auf andere Krankheiten zutreffen können!
Warnhinweis: Beachten Sie bei Medikamenten grundsätzlich die Anweisungen Ihres Tierarztes und die Packungsbeilage.
Bewahren Sie die Medikamente vorschriftsmäßig gegen unbefugten Gebrauch (insbesondere auch Kinder) auf!!!
Wie erkenne ich einen Abszess?
Bei der wöchentlichen Kontrolle des Chinchillas, sollten nicht nur Gewicht und der allgemeine Zustand des
Tieres festgestellt werden. Auch die Zahnkontrolle und das vorsichtige Abtasten des Tieres, was man sehr gut
beim Kuscheln oder Wiegen nebenbei machen kann, sollte nicht vergessen werden. Schon am Gewicht merkt man oft,
dass etwas nicht stimmt.
Bei der Zahnkontrolle merkt man schnell, ob das Chinchilla zum Beispiel stark aus dem Mund riecht, dann liegt
vermutlich eine Entzündung der Mundhöhle vor. Tastet man vorsichtig den Kiefer ab und fühlt dabei eine Beule,
sollte man schnellstmöglich den TA aufsuchen.
Wo liegen die Ursachen?
Oftmals liegt die Ursache eines Kieferabszesses bei Chinchillas, an einer Zahnfehlstellung. Der Grund für einen
Abszess kann aber auch entzündete Schleimhaut in der Maulhöhle sein. Die Schleimhautentzündung kann viele Ursachen
haben. Zum Beispiel kann beim Kürzen der Schneidezähne durch Knipsen, der Zahn abbrechen und somit Verletzungen
in der Maulhöhle verursachen. Eine bessere Methode ist das Kürzen der Schneidezähne mittels Turbine und Diamantscheibe.
Auch entzündete (erweiterte) Zahnfächer, die durch Zahnfehlstellungen entstehen können, führen gelegentlich zu
Kieferabszessen. Ebenso durch Fremdkörper, die zum Beispiel durch das Einbeißen von Heuteilen in die Zahnfleischtaschen
gelangen, können Entzündungen in der Mundhöhle entstehen. Leider gibt es auch Fälle, in denen nicht festgestellt werden
kann, wo die genaue Ursache liegt.
Wie erfolgt die tierärztliche Diagnose?
Die Diagnose erfolgt durch Palpation (Tastuntersuchung) und gegebenenfalls durch Punktion.
Bei der Punktion sticht der TA mit einer sterilen Nadel oder einem Skalpell (eventuell mit Narkose, je nach Situation)
den Abszess an, so dass der Inhalt abfließen kann. Nun kann der TA durch die mikroskopische Untersuchung feststellen,
welche Bakterien im Abszess wirken. Oftmals werden Streptokokken gefunden.
Welche Heilungsmöglichkeiten gibt es?
Für die Heilung kann ein chirurgischer Eingriff nötig sein. Dieser Eingriff wird als Spalten des Abszesses bezeichnet.
Das Spalten ist allerdings nicht in jedem Stadium der Erkrankung angebracht [1].
Der Eingriff sollte unter Narkose oder bei ruhigen Tieren mit Lokalanästhesie durchgeführt werden.
Auch durch eine Behandlung mit Antibiotikum kann eine Heilung eintreten, jedoch wirken Antibiotika nicht punktgenau,
das heißt es gibt kein Antibiotikum das genau auf den Kieferabszess ausgerichtet ist, somit wird der gesamte Körper des
Chinchillas stark belastet.
Was genau heißt es einen Abszess zu spalten?
Der TA entfernt zu erst die Haare auf der Beule mit einem Langhaarrasierer oder einem Einmalrasierer. Dabei sollte er
darauf achten, dass möglichst keine Tasthaare abgeschnitten werden. Diese benötigt das Chinchilla um sich möglichst
frei und schnell bewegen zu können da die Gruppe oder das Partnertier ein schwaches Tier verstoßen könnte. Die
umliegenden Haare können, damit sie bei der kleinen OP nicht stören, mit etwas Wasser benetzt werden, so dass man sie
gut wegstreichen kann. Als nächstes wird der Abszess geöffnet (gespalten). Mit einem Skalpell wird ein kleiner Schnitt
gemacht, damit der gesamte Inhalt des Abszesses herausgeholt werden kann. Dies wird durch das Ausdrücken und/ oder
mit einem kleinen scharfen Löffel durchgeführt. Vom Abszessinhalt nimmt der TA eine kleine Probe für die mikroskopische
Untersuchung. Es kann natürlich nicht immer durch die Probeentnahme der vorliegenden Bakterien auch unbedingt eine
Heilung erfolgen. Es können auch Ursachen, wie Zahnreste eine Endzündung die Folge sein. In diesem Fall müssen diese
Reste während der Operation entfernt werden.
Schließlich wird die Abszesshöhle mehrfach mit einer antiseptischen Lösung gespült. Wenn nun kein Eiter mehr aus dem
Abszess kommt, ist dieser Vorgang abgeschlossen.
Wichtig beim Spülen ist, da man nicht wissen kann, ob ein Durchbruch in die Mundhöhle besteht, dass das Chinchilla
kopfüber gehalten wird, damit das Tier die Flüssigkeit nicht aus Versehen schluckt.
Häufig wird ein so genannter Wundkegel (ein Lokalantibiotikum) in die Wunde gelegt. Die Wunde sollte offen gelassen
und jeden Tag mehrmals mit der antiseptischen Lösung bis zur vollständigen Ausheilung der Wunde gespült werden. Es
kommt natürlich vor, dass die Wunde sich vorher verschließt oder verklebt. Um die Wundspülung weiter hin durchführen
zu können, muss vor jedem Spülen die Wunde wieder geöffnet werden. Um dem Chinchilla nicht all zu sehr weh zu tun,
kann man die Kruste anweichen, indem etwas Lösung darauf geträufelt wird. Nach einiger Zeit kann man vorsichtig die
Kruste entfernen und die Wunde spülen.
Wie spüle ich eine Wunde?
Am Besten kann man das zu zweit. Dabei hält eine Person das Chinchilla fest. Auch hier sollte es kopfüber gehalten
werden, falls ein Durchbruch in die Mundhöhle vorhanden ist. Derjenige der das Chinchilla hält sollte auf einem Stuhl
sitzen und dabei ein altes Handtuch auf den Knien liegen haben. Der andere kann nun gut vor dem Tier knien und spülen.
Spülen kann man sehr gut mit einer Knopfkanüle (gibt es in verschiedenen Größen in der Apotheke). Man sollte dabei
darauf achten, das man zwar richtig in der Abszesshöhle ist, jedoch nicht gegen die Höhlenwand stößt, da man so dem
Chinchilla sehr weh tun kann. Derjenige der spült, sollte ein paar sterile Kompressen griffbereit halten um die
schmutzige und wieder austretende Flüssigkeit aufzufangen. Je nach Menge der anfallenden Kompressen ist eine gesonderte
Entsorgung nötig. Fragen Sie dazu bitte ihren TA.
Was muss man nach der OP beachten?
Das abendliche Sandbad sollte solange die Wunde offen ist nicht gegeben werden. Der Partner muss deshalb nicht auf sein
Sandbad verzichten. Wenn sie beim Auslauf das Sandbad rausstellen, kann erst das eine Chinchilla raus und wenn sie den
Sand weggefegt haben kann das andere Chinchilla (mit Wunde) heraus gelassen werden. Um jedoch eine Hygiene wahren zu
können, die eine Ansteckung anderer eventuell immungeschwächter Tiere vermeidet und eine ideale Abheilung zu erreichen
sollte dem betroffenen Tier vorerst kein Auslauf gegeben werden.
Es kann gut möglich sein, dass das Chinchilla durch die OP Schmerzen beim Fressen hat. Wenn nicht schon vorher
zugefüttert wurde, sollte auf jeden Fall nach der OP nach Bedarf mit der Hand dazu gefüttert werden.
[1] Guido Schweigart, Chinchilla Heimtier und Patient (Gustav Fischer Verlag)
Vielen Dank an Frau Dr. Hund (Zahn- und Kieferspezialisten bei Kleintieren) für die Unterstützung!
Halten sie immer Rücksprache mit Ihrem Tierarzt, da einige Symptome auch auf andere Krankheiten zutreffen können!
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