© Tanja Meschkat, Nina Hofmeister (Überarbeitung 2008)
Der Flying Saucer ist ein speziell für Chinchillas entwickelter Laufteller, der im Chinchillakäfig montiert werden kann, wodurch die kleinen Nager jederzeit ihr Bedürfnis nach Bewegung befriedigen können.
Das Laufen auf dem Teller ist sehr förderlich für die Gesundheit unserer Chinchillas.
So hat das Training einen positiven Einfluss auf die Funktion der Atemwege und der Lunge, steigert die Kondition des gesamten Herz- Kreislauf- Systems und hilft, das Immunsystem zu stärken. Durch das Laufen auf dem Teller wird Fettmasse ab- und Muskelmasse aufgebaut.
Chinchillas können den Laufteller benutzen, ohne dabei - entgegen ihrer natürlichen Körperhaltung - ihre Wirbelsäule nach unten verbiegen zu müssen, wie es aufgrund des zu geringen Durchmessers bei herkömmlichen Laufrädern oft der Fall ist.
Ein durchgebogener Rücken während des Laufens kann Schäden an der Wirbelsäule des Tieres zur Folge haben.
Schon so manches Chinchilla hat sich in einem herkömmlichen Laufrad, das mit Speichen, Bogenschienen, Querstreben und/oder Drahtmaschengeflecht konstruiert wurde, böse Verletzungen durch das Hängen bleiben mit einem Zeh, Bein oder Kopf zugezogen.
Die Folgen von derartigen Unfällen können beispielsweise Quetschungen sein, die manchmal sogar eine Amputation durch den Tierarzt erforderlich machen oder im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres führen können.
Der Flying Saucer hingegen ist nicht nur ein aufregendes, sondern auch sehr sicheres Spielzeug.
Mit einem Durchmesser von 35,5 cm und einer Höhe von 23 cm passt der Laufteller durch eine Käfigtür von 23 x 30,5 cm und lässt sich in jedem Käfig montieren, der eine für Chinchillas geeignete Größe aufweist. Montiert werden kann der Laufteller sowohl am Gitter, als auch an Holzwänden, in welche zwecks Anbringung lediglich drei Löcher gebohrt werden müssen.
Die Montage am Gitter geht etwas schneller, jedoch erzeugen an einer Holzwand montierte Teller im Betrieb weniger Laufgeräusch. Die Montage selbst können in jedem Fall selbst handwerklich unbegabte Menschen ohne Probleme durchführen.
Mit dem Flying Saucer bietet man dem Chinchilla auch außerhalb des Freilaufs die Möglichkeit, sich ausgiebig zu bewegen.
Natürlich kann und soll der Flying Saucer den regelmäßigen Freilauf keinesfalls ersetzen!
Jedoch kommen unsere lebhaften Hausgenossen an Tagen, an denen der Freilauf leider mal ausfallen muss, viel besser zurecht, wenn ihnen ein Laufteller zur Verfügung steht.
Die meisten Chinchillas lernen schnell und selbständig, wie der Laufteller funktioniert und finden sehr bald Freude daran, sich auf ihm auszutoben.
3 Wochen alte Babies auf dem Laufteller
Einige lernen die Nutzung des Flying Saucers jedoch erst durch das Imitieren ihrer Käfiggenossen oder gar nach Monaten des Boykotts. Nur die wenigsten Chinchillas lernen das Benutzen des Lauftellers nicht.
In der Anfangszeit sollte darauf geachtet werden, dass die Tiere sich nicht überanstrengen und nicht zu stark an Gewicht verlieren.
Tritt ein solcher Fall ein, so ist der Laufteller entweder nur noch stundenweise zur Verfügung zu stellen oder zeitweise zu blockieren, damit er nicht immer genutzt werden kann.
Aufgrund der Tatsache, dass der Hersteller in den USA nur eine relativ geringe Stückzahl produzieren kann, sind die Produktionskosten für einen Flying Saucer recht hoch, was sich natürlich auch im Kaufpreis niederschlägt.
In Deutschland ist der Flying Saucer daher mit einem Preis von etwa 90 Euro zuzüglich Versand recht teuer.
Die Anschaffung kann sich dennoch sehr lohnen, denn die meisten Chinchillas werden sich über die gebotene Abwechslung und vor allem über die mögliche Bewegung im Käfig während der Nacht sehr freuen.
In letzter Zeit werden vermehrt Nachbauten des Flying Saucers angeboten, die oft wesentlich günstiger als das Original-Produkt sind.
Vor einem Kauf sollte man jedoch folgende Fragen beachten:
Im Zweifelsfall gilt: Lieber KEINEN Laufteller anbieten, als eine unsichere Konstruktion, die im schlimmsten Fall Unfälle und Langzeitschäden an der Wirbelsäule der Tiere verursachen kann.
Lena P.: "Dass ich meinen ersten Laufteller bekam, ist schon eine Weile her. Ich habe ihn mir damals angeschafft, da ich ein äußerst aktives Chinchilla habe, und ich mir erhoffte, das es durch den Teller etwas ruhiger wird, was auch funktioniert hat.
Nachdem ich den Teller eingebaut hatte, ging meine damalige Dreiergruppe nur sehr zögerlich auf ihn zu. Kaum waren sie drauf gesprungen, bewegte sich das "Ding" und die drei rannten angsterfüllt weg. Doch schon am nächsten Tag war ihnen klar, dass der Teller nicht gefährlich ist. Nun wurden die ersten Laufversuche unternommen. Noch sehr zaghaft und langsam probierten die drei Jungs den Teller aus. Am dritten Tag gab es überhaupt kein Problem mehr! Die drei liefen wie die Weltmeister, manchmal sogar ein bisschen zu schnell, so das sie ins schleudern kamen, aber seid diesem Tag ist der Teller eine sehr willkommene Ergänzung zum Auslauf. Inzwischen werden natürlich auch lange und gleichmäßige Läufe hingelegt, denn Übung macht den Meister!
Da ich die Gruppe trennen musste, habe ich mir einen zweiten Teller besorgt. In diesen Käfig sind vor kurzem meine beiden Notfallchins mit eingezogen, wobei ich erstaunt feststellen musste, dass einer der Beiden bereits nach 2 Stunden relativ sicher auf dem Teller laufen konnte, den anderen wiederum habe ich noch nie laufen sehen. Erst vor ein paar Tagen habe ich bemerkt, dass einer meiner Chins den Teller ebenfalls als "Schaukelbett" benutzt. Er lag darauf und hat gedöst und bei kleineren Bewegungen ist er ein bisschen hin und her geschaukelt."
Weitere Erfahrungsberichte, sowie Tipps und Tricks rund um den Laufteller, finden Sie unter folgenden Links in unserem Forum:
Außerdem können sie zwei Videos von Chinchillas auf dem Laufteller hier herunterladen: