Beifutter

Beifutter

© Christine Fischer

Mit Bedacht ausgewähltes Beifutter kann in kleinen Rationen angeboten werden:

Hiermit soll den Tieren eine Abwechslung zum alltäglichen Futterplan geboten werden; zudem kann man über die gezielte Auswahl gesunder Beigaben zum Basisfutter einen positiven Einfluss auf die Verdauung und die Gesundheit seiner Tiere nehmen.
Das Beifutter sollte allerdings den Bedürfnissen der Tiere entsprechen und auch nicht übermäßig gegeben werden. Das bedeutet, dass man Beifutter nicht in vergleichbaren Mengen wie Heu anbietet, sondern – je nach Art des Futtermittels - als einzelne Stängel/Blätter, als chinchillapfotengerechte Stückchen oder teelöffelweise. Sowohl getrocknete als auch frische Varianten von Kräutern, Gemüse, Salaten oder bestimmten Körnern sind hier in kleinen Mengen möglich.
Von blähenden oder betont stärkehaltigen Futtermitteln sollte man allerdings dringend absehen.

Chinchillas bevorzugen in Gefangenschaft oft getrocknete Futtermittel, aber auch bestimmtes Frischfutter wird gerne genommen und bietet - in kleinen Mengen! - eine gesunde Abwechslung.
Entgegen der viel verbreiteten Meinung ist Frischfutter NICHT grundsätzlich gefährlich für Chinchillas.
Zu beachten ist hier allerdings:
Nicht jedes Tier mag alles und nicht jedes Tier verträgt auch alles. Deshalb sollten die Tiere stets behutsam an neues Futter gewöhnt werden. Frischfuttermittel sollten selbstverständlich von guter Qualität, gewaschen und vorsichtshalber trockengetupft sein, bevor sie den Tieren angeboten werden.

Die Häufigkeit der Zusatzgabe kann von gelegentlich über mehrmals wöchentlich bis täglich variieren; hier muss der Halter entscheiden, was für seine Tiere sinnvoll und gesund ist.
Im Rahmen der Gewöhnung an das jeweils neue Futtermittel kann es folgendermaßen als Ergänzung zum Basisfutter gereicht werden :

Gerade als Chinchilla-Neuling ist es jedoch ratsam, hier lieber etwas zu sparsam als zu freizügig zu sein.

Man darf nie aus den Augen verlieren, dass eine Grundversorgung bereits über das Basisfutter gegeben ist und die im Beifutter enthaltenen Nährstoffe noch zusätzlich aufgenommen werden. Aus diesem Grund sollten – um einer ständigen Überversorgung entgegenzuwirken – sowohl die Pellets als auch das Beifutter rationiert angeboten werden. Allein Heu ist von der Rationierung ausgenommen.


Gesundes Beifutter kann man aus einer Reihe verschiedener Möglichkeiten auswählen:

Zunächst gilt: Weniger ist mehr!
Die folgende Liste dient nicht dazu, den Tieren einen möglichst bunten Mix zu verabreichen, sondern bietet lediglich Auswahlmöglichkeiten.
Sie erleichtert die Entscheidung für einige, wenige Beifuttermittel (z.B. 3-4), die gezielt als Ergänzung des Basisfutters eingesetzt werden können – selbstverstädnlich in kleinen Mengen.


„Problem“ frisches Grünfutter:

Zwar entspricht es nicht der Wahrheit, dass Chinchillas grundsätzlich keinerlei Frischfutter vertragen.
Richtig ist jedoch, dass nicht alle Tiere dasselbe Futter gut vertragen oder überhaupt annehmen; jedes Tier reagiert hier individuell.
Laut Wenzel (u.a.) wird einwandfreies frisches Grünfutter gerne genommen und auch gut vertragen. Es sollte aber eine Menge von 5% im Verhältnis zum Gesamtfutter (Pellets, Heu) nicht oder zumindest nicht deutlich überschreiten.

Futtermittel/ Darreichungsform Mögliche Sorten (beispielsweise) Empfohlene Menge
Kräuter
  • frisch
  • getrocknet
Melisse, Spitzwegerich, Kamille, Minze, Petersilie, Salbei, Echinacea (Sonnenhut), Schafgarbe, Basilikum (nicht bei tragenden und säugenden Tieren, siehe dazu auch unter „Ungeeignete Futtermittel“)

Als Beifutter gedachte Kräuter stets bewusst und gezielt wählen, damit deren jeweilige mögliche Wirkung auch sinnvoll genutzt werden kann. Ein wildes Durcheinander beliebiger Mischungen ist nicht ratsam!
Weitere Informationen über Kräuter:
Heilkräuter.de
Phytotherapie Komitee.de
als einzelne Blätter/Stengel

oder

1-2 Teelöffel pro Tier und Tag
Salate
  • frisch
Ruccola, Endivien, Chicoree, Möhrengrün, Löwenzahnblätter (auch getrocknet möglich) als einzelne Blätter oder Stengel
Gemüse
  • frisch
  • getrocknet
Karotte, rote Beete (unbedenklich, färbt aber den Urin rot), Sellerie

Keinen Kohl und keine Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen)!
à blähende Wirkung (für Chinchillas gefährlich!)

Keine stärkereichen Gemüsesorten (Kartoffeln, Mais)!
à können die Verdauung stören
Einzelne, dünne chinchillapfoten-
gerechte Scheibchen oder Stückchen
Körner Leinsamen, Weizenkleie, Hafer(flocken), Sonnenblumenkerne
Vorsicht: sehr gehaltvoll!
Teils zwar gute Vitaminversorgung, aber auch sehr eiweiß- und fetthaltig, daher bitte sehr sparsam verfüttern.

Keine Fruchtkerne von z.B. Äpfeln, Birnen, Pflaumen, etc. verfüttern (enthalten giftige Substanzen)!
Nicht täglich!

als Mischung max. ½ bis 1 Teelöffel pro Tier

als einzelne Kerne
Nageäste
  • ungespritzt!
  • nicht alle Sorten geeignet!
  • gesäubert!
Unbedenkliche Hölzer:
Haselnussbaum
(Grundsätzlich unbedenklich, aber dem Rinden- und Wurzelextrakt wurde antibakterielle Wirkung nachgewiesen, ähnlich einem Munddesinfektionsmittel. Im Übermaß kann das negative Auswirkungen auf die Normalflora haben.)

Apfelbaum, Kirschbaum, Birnbaum , Ahorn
(Zu beachten: bestimmte Steinobsthölzer und Zitrusfruchthölzer haben Giftstoffe in der Rinde: Orangenbaum, Zitronenbaum, Pflaumenbaum.)

Für Nagetiere eine willkommene wie auch gesunde Beschäftigungsmöglichkeit!
Gelegentlich kann man auch zusätzlich die Blätter am Zweig belassen.

Nicht im Übermaß:
Weide (Vorsicht: enthält blutverdünnende Stoffe, Blutungsgefahr) und Birke.
etwa 3x pro Woche einzelne Äste von etwa 10cm Länge
Sonstiges Mariendistel
Topinamburpflanze (frisch oder pelletiert; nicht die Knolle, nur die Blätter/Stengel)
Himbeer-, Erdbeer-, Apfel-, Birnen-, Aprikosenblätter
einzelne Stengel oder Blätter