Chinchillageschichten

Geschichten über Chinchillas und ihre Menschen



Und plötzlich war es totenstill...

Ein Geräusch, das unsere Chinchillas urplötzlich erstarren lässt
von Michael T.

Von Wüstenrennmäusen und Kaninchen weiß man, dass sie bei drohender Gefahr mit den Hinterfüßen trommeln und sich anschließend irgendwo verstecken. Die Männchen der Wüstenrennmäuse machen das hin und wieder auch in Gegenwart eines Weibchens, was als Imponiergehabe gedeutet werden kann.
Doch wie ist das bei Chinchillas? Offenbar trommeln die nicht. Sie springen allenfalls mit Wucht gegen das Käfiggitter – das macht zwar auch Krach, klingt dann aber doch etwas anders.
Mich interessierte deshalb die Frage, wie Chinchillas wohl auf Getrommel reagieren würden.

Also ging ich des abends ins Chinchillazimmer. Die Rasselbande (10 an der Zahl) machte gerade einen ziemlichen Lärm und war mit Knabbern, Toben und Spielen beschäftigt. Einige von ihnen rappelten mit den Zähnen am Käfiggitter, weil sie ungeduldig auf ihren täglichen Auslauf warteten.
Ich legte meine Hand auf den Tisch und trommelte abwechselnd mit Zeige- und Mittelfinger ein paar mal schnell auf die Tischplatte. Und plötzlich war es totenstill im Raum. ------- Kein Mucks war mehr zu hören.
Alle Chinchillas erstarrten förmlich in der Position, in der sie sich gerade befanden.
Kuddel, der am Fressnapf saß und futterte, hielt augenblicklich inne – sein angeknabbertes Pellet noch immer in der Pfote haltend. Einige Chinchillas machten Männchen und reckten neugierig den Kopf in die Höhe, die Ohren voll auf Empfang geschaltet. Keiner wagte es, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. "Was war das denn eben???" – ein jeder lauschte wie gebannt, was das seltsame Geräusch gewesen sein konnte.

Erstaunlicher Weise hatten sie überhaupt keine Angst, denn sonst hätten sie mit Warnschreien (das laute "Bellen" bzw. "Hupen") geantwortet. Die plötzliche Stille hatte etwas Beklemmendes – das kannte ich so gar nicht von unseren Wusels. Ich fragte mich, an was sie in jenem Moment wohl gedacht haben mochten: an galoppierende Lamas oder Büffel? Ich weiß es nicht.

Nach etwa einer halben Minute fingen einige an, sich wieder normal zu bewegen. Ich trommelte erneut für ein paar Sekunden. Wieder Totenstille.
Shawny saß mit verschränkten Pfoten da und neigte ihren Kopf leicht zur Seite. Beinahe sah es so aus, als würde sie beten. Ich konnte mich kaum halten vor Lachen. Ich sprach zu ihnen ganz ruhig und alle fingen an sich in gewohnter Weise zu bewegen und zu fressen, so als wäre nichts geschehen.

Übersicht
Zurück zur Seite Steckbrief/Chinchilla und Mensch




Geschichte über ein ausgesetztes Chinchilla

von Britta

Mit diesem Beitrag möchte ich zum Nachdenken anregen und erzählen, dass es nichts schöneres gibt, als ein Tier zu pflegen und zu lieben und geliebt zu werden. Leider gibt es nicht so viele Leute wie uns, die ein Herz für Tiere haben.

Ich beschreibe eine kleine Geschichte über das Schicksal eines kleinen gequälten und ausgesetzten Chin:

Zuerst muss ich sagen, dass ich schon immer Chinchillas geliebt habe, und irgendwann machte ich meinen Traum wahr und bekam ein Chinbaby aus einer Hobbyzucht. Ich nannte ihn Teddy, da er auch so ein Gesicht hat.

Wollte ihn nicht alleine lassen und überlegte einen zweiten zu holen. Durch Zufall ging ich in eine Zoohandlung und hatte mir immer geschworen, keinen Chin aus der Zoohandlung zu nehmen, lieber aus dem Tierheim.
Doch ich sah mit Schock, einen ca. 20 cm hohen Käfig und ca. 1 m lang, drin saß ein kleiner Chin mit bereits Ziegenrücken. Ich öffnete den Käfig und er krabbelte in meinen Ärmel meines Pullovers. Tja, und da hatte ich schon den zweiten.

Ich musste ihn daraus holen, denn kurz danach war die Zoohandlung pleite, wer weiß wo er jetzt wäre. Leider nur auch ein Bock. Kann sich ja jeder vorstellen, was bei mir zu hause los war.
Fast zwei Jahre saßen sie nebeneinander im Käfig ( konnten sich beschnuppern ) und haben sich gehasst und hätten sich auch tot gebissen. Irgendwann hatte ich meinen Freund solange genervt, so das er mir einen riesen Käfig mit Trennwand gebaut hat.



Da wir ca. 2 Jahre später zusammen gezogen sind und die Chins natürlich auch mit, mussten wir die Monster-Käfige auseinander bauen und im neuen Heim wieder zusammen. Doch wir vergaßen ein winziges Loch zu schließen (Durchm. Ca. 6 cm. )

Eines Tages kam ich von der Arbeit und wollte wie immer meine Chins begrüßen, doch ein Käfig war leer. Geschockt suchte ich alles ab, doch der eine schien weg zu sein.

Bis ich in den anderen Käfig genau schaute, da saßen beide zusammen gekuschelt auf einem Brett und sahen aus wie ein Chin. Man, was war ich glücklich. Die Zusammenführung hatte doch geklappt.
Seitdem lieben sie sich, nur beim Freilauf gibt es Prügelei, denn jeder hat seine Spezialverstecke und da darf der andere nicht rein.

Jetzt aber zur Hauptfigur dieser Geschichte (die schon total ausartet, aber ich könnte Stunden so weiter schreiben, trotz gebrochenen Handgelenk und "ein-Finger-System").

Die Tochter meiner Cousine konnte gerade ein paar ganze Sätze sprechen, als sie bei mir zu Besuch war. Ich erklärte ihr einiges über dir niedlichen Chinchillas, sie fand sie total interessant.
Sie nannte sie immer: „chipse“ oder so ähnlich, da sie es nicht aussprechen konnte.
Ein paar Wochen später, ich kam gerade von der Arbeit, rief meine Mutter mir entgegen: Britta, Tatjana hat einen Chinchilla gefunden. Ich musste erst lachen, da ich dachte sie hätte vielleicht ein Kaninchen gesehen oder so, aber auch diesem Tier wollte ich helfen, da es stark regnete.

Kurz danach kam ich schon mit Transportbox und Leckerli dort an und was sah ich mit Erstaunen: Einen durchnässten Chin, zusammen gekrümmt in einem Busch hocken. Da ich nicht wusste, ob er beißt, versuchte ich es erst mit Leckerchen, aber er reagierte nicht. Also nahm ich ihn einfach in die Hände um ihn mir anzuschauen. Er wehrte sich gar nicht, ganz im Gegenteil, er guckte mich mit seinen Kulleraugen an, als wollte er sagen: danke, das du endlich da bist und mir hilfst !!!
Hatte noch nie so treu-doofe Augen gesehen und er wollte nur kuscheln. So ab nach Hause und ihn erst mal aufpäppeln.
Zum Glück hatte ich noch einen alten Käfig mit Zubehör. Schnell war er eingerichtet und der Chin, den wir Mogli nannten, da er aus dem Busch kam, konnte sich endlich im trockenen ausruhen. Meine anderen Böcke machten einen riesen Aufstand, denn es war auch wieder ein Bock in ihrem Revier.



Ich beschloss Zettel dort zu verteilen, wo ich ihn gefunden hatte, um vielleicht einen Hinweis zu bekommen, woher er stammt. Schellte überall an in der Gegend, doch keiner wusste Bescheid. Hätte ich mir ja auch denken können, denn wer würde es schon zu geben, das er ein hilfloses Tier in den Regen setzt um zu sterben !!!!!!!!!
Der Weg zum Tierheim war wohl zu weit und außerdem wird man dort noch mit unangenehmen Fragen belästigt, wie z.B.: warum geben sie das Tier ab…usw.???
Tja, also setzt man es aus, AUS DEN AUGEN, AUS DEM SINN !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich finde das wirklich unheimlich herzlos, aber leider gibt es viel zu viele Menschen, die so handeln, und denken.

Zuerst wollte ich den Kleinen nicht behalten, da ich nicht so viel Platz hatte ( das war vor dem Umzug ) und schon 2 Böcke da sind. Wollte ihn nur gesund pflegen und dann in gute Hände abgeben. Das pflegen dauert jetzt schon 1,5 Jahre. Wir werden ihn nie mehr abgeben, sondern ihm noch ein schönes Leben schenken, denn er hat einiges nachzuholen.

Diverse Krankheiten haben wir schon durch. Zuerst bekam er eine riesen Erkältung und zusätzlich noch Gase im Darm, ihm ging es gar nicht gut. Doch ein sehr netter Tierarzt hat es geschafft. Bin jeden Tag mit ihm dorthin, bekam Spritzen und Medikamente, jeden Tag Rotlicht und nach 1 Woche ging es ihm tatsächlich besser. Ich war überglücklich.



Auf einmal fing er mit starken Krämpfen an, die teilweise bis zu 20 Minuten dauerten, das ist ja nicht normal.
Also auch wieder Vitamine usw. und die Krämpfe wurden weniger. Zusätzlich überredete mich der Tierarzt zu einer Kastration (was ich bis heute bereue, da ich ihm das eingebrockt hatte ).
Aber was sehr gut verlaufen ist und er tatsächlich seitdem als neutral angesehen wird und die anderen beiden ihn mittlerweile akzeptieren. Aber ich hätte ihm gerne die Schmerzen erspart.

Zur Zeit kämpfe ich gegen seine Verstopfung an, aber das bekommen wir auch in den Griff. Da ich zur Zeit mein Handgelenk gebrochen habe, musste ich mir einen mobilen Tierarzt suchen, der sogar täglich vorbei kommt um ihn zu behandeln, sogar für wenig Geld, obwohl mir das total egal ist, Hauptsache es geht ihm besser.

Wer weiß, was er von den Vorbesitzern bekommen hat, das er jegliche Krankheiten in sich trägt. Hauptsache sagen können: ich habe einen Chinchilla, aber nicht sich bemühen diese Tiere gewissenhaft und richtig zu halten, ernähren und zu pflegen. Er kannte kein Sandbad. Ich stellte es ihm vor die Nase und man konnte beobachten, wie sein Instinkt ihm sagte, dass er da jetzt rein muss und kräftig „baden“. Hatte echt Mühe ihn da wieder raus zu bekommen.
Es war ein schöner Anblick und ich habe Tränen geweint.

Wir werden ihn nie mehr abgeben, denn er ist der liebste und verschmuste von allen.



Denke, das reicht jetzt erst mal und hoffe, dass alle mal darüber nachdenken, dass es nicht nur dem Tier gut tut, sondern auch uns Menschen. Liebe zu geben und Liebe zurückzubekommen.

Übersicht
Zurück zur Seite Steckbrief/Chinchilla und Mensch




Ein neuer Käfig muss her

von Sabine B.

Hallo, ich will mal erzählen, für wie viel Aktion ein neuer Käfig sorgen kann.

Weil mir der Käfig von meinem einen Pärchen zu klein war, habe ich einen neuen gekauft. Der Käfig war als Chinchillakäfig ausgewiesen, die Gitterabstände waren 21mm. Ich habe mir nichts gedacht bei den Gitterabständen, es war ja ein Chinchillakäfig.
Als ich den Käfig zu Hause hatte, habe ich ihn eingerichtet und die beiden Chinis sind umgezogen. Der neue Käfig hat den beiden sofort gefallen.

Ein paar Monate später war es soweit, die beiden bekamen ihr erstes Baby. Die Geburt verlief normal und die Mama kümmerte sich um ihr Kleines. Zwei bis drei Stunden nach der Geburt wurde die Mutter unruhig und hat am Gitter genagt. Ich bin dann nachsehen gegangen und hab das Baby nicht mehr gefunden, ich musste erst mal tief durchatmen um keine Panik zu bekommen.
Der Käfig stand auf einem Schrank und der Schrank war etwas breiter als der Käfig, also hab ich erst mal den Rand abgesucht. Nichts! Also musste das Baby unter dem Schrank sitzen.
Ich hab mir eine Taschenlampe geholt und versucht unter den Schrank zusehen. Der kleine Racker war tatsächlich unterm Schrank. Der Schrank stand aber zu dicht an der Wand. Ich musste ihn vorsichtig wegziehen, erst nur soviel das ich dahinter greifen konnte. Aber der Kleine hopste aus meiner Reichweite . Also habe ich den Schrank weiter vorzgezogen. Jetzt soweit, dass ich mich ganz dahinter quetschen konnte.
Ich erreichte den Kleinen und grabbelte hinter dem Schrank hervor mit einem Chin in der Hand. Die ganze Aktion dauerte fast zwei Stunden. Ich setzte den Kleinen zu seiner Mutter, sie kümmert sich sofort um ihren Nachwuchs, nahm mir die ganze Aufregung nicht übel.

Aber der Kleine war nicht froh, wieder von Mama beschützt zu werden, der Ausflug hatte ihm gefallen. Er rannte durch den Käfig, direkt zum Gitter und hindurch ohne stehen zu bleiben, ich konnte es nicht fassen.
Diesmal war ich aber schneller und bekam ich gleich zu fassen. Ich setzte ihn wieder in den Käfig, zum Glück stand ein riesen Karton von einem Monitor herum. Den zerschnitt ich und befestigte ihn am Gitter, der Kleine konnte jetzt zwar nicht mehr raus, aber die Mutter sah nichts mehr und das gefiel ihr nicht.

Also mottete ich den alten, kleineren Käfig aus und ließ die junge Familie umziehen. Der Mama war der Stress zum Glück nicht zuviel, sie kümmerte sich rührend um ihren Kleinen.

Nachdem der Kleine abgegeben worden war, bauten wir einen Käfig selbst. Jetzt weiß ich, wie viel 6mm ausmachen können. In meinem Fall sorgten 6mm für eine Menge Aufregung.

Übersicht
Zurück zur Seite Steckbrief/Chinchilla und Mensch




Chinchillababys & Handaufzucht

von Julia

Möchte Euch die Geschichte meiner Chinchillas erzählen.

Im Alter von 11 Jahren (bin heute 22) kam ich das erste Mal in Kontakt mit ihnen. Eine Freundin meiner älteren Schwester hatte zwei, ich kann heute nicht mehr sagen, welche Farbe und Geschlecht, in ihrem Zimmer. Ich war so fasziniert, dass ich sie von da an sehr häufig besuchen kam. Heute kann ich nichts mehr über die Haltung oder das Verhalten der Chins sagen, meine Erinnerung ist sehr wage. Doch ich denke, dass sie nicht besonders toll gehalten wurden, da sie tagsüber wach waren, wenn ich kam.
Sie sprangen auch immer im Zimmer herum. Was ja positiv ist. Nachts!!!
Außerdem hat sie sie in ihrer Tasche mit in Kneipen genommen, und bei mir zu Haus waren sie auch mal gewesen.
Auf alle Fälle schwand irgendwann aus mir heute unerklärlichen Gründen das Interesse, und ich sollte erst 10 Jahre später mein erstes eigenes Chin besitzen.



Zu meinem heute 5 Jahre alten Böckchen, genannt Flitschu, kam ich über eine Zeitung. Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Job, als mir die Anzeige "Chinchilla mit Käfig und Zubehör nur in gute Hände abzugeben" ins Auge stach.
Ich erinnerte mich an die süßen Fellknäule von damals, und rief meinen Freund an um sein Einverständnis zu bekommen. Als das geklärt war, fuhren wir gleich am nächsten Tag hin, und holten den Süßen ab.
Die Besitzerin, eine Studentin, musste ihn abgeben, da sie einfach zu wenig Zeit für ihn hatte. Er hatte einen großen Käfig , den ich erst am nächsten Tag mit einem Kombi abholen konnte. Außerdem gab sie mir noch Futter, Sand und zum Glück ein Buch über Chins mit. Zum Glück deshalb, da ich keine Ahnung hatte und nicht wusste, dass sie so anspruchsvoll und schwierig zu halten sind. Aber die Vorbesitzerin hatte mich ganz gut aufgeklärt.

Er hat sich auch schnell eingelebt, und meine Kaninchen als Lustobjekt missbraucht, was sie gar nicht witzig fanden.
Nach einiger Zeit, als ich mehr über Chins in Erfahrung gebracht hatte, wusste ich, dass er eine Gefährtin braucht. Der Käfig war groß genug, und Zeit hatte ich auch sehr viel. Und so kam es, dass bei meinem Tierarzt eine Anzeige hing, "Chinchillas verschiedenen Alters und Geschlechts gegen Schutzgebühr abzugeben".
Also rief ich an, und sie hatte ein passendes Weibchen für mich. Also habe ich den Käfig gut gereinigt, ein wenig umgestellt, und die Süße abgeholt.
Die Haltung, aus der ich sie befreite, war eher schlecht. Sie saß mit ihren 2 Brüdern in einem nicht so großen Käfig. Außerdem waren da noch mind. 4 andere Gruppen in neben- und aufeinandergetürmten Käfigen. Sie sah auch nicht sehr gut aus. Das tut sie bis heute nicht..........
Die Frau sagte, dass sie ein Bekannter einfach bei ihr gelassen habe, und jetzt in Australien lebt.

Die Zusammenführung ging problemlos. Sie kuschelten gleich und Flitschu war so glücklich. Da ich mit Namen nicht so gut bin, habe ich sie einfach Flitsche genannt. Obwohl sie eher wie ein Gummiball hüpft, als herumflitzt.

Naja, und dann nach ein paar Monaten wurde sie hitzig und gedeckt. Dann, 111 Tage später erblickten 3 kleine Babys das Licht der Welt. Das dritte war sehr klein und schwach. Die Mutter hatte zu wenig Milch, und es war für sie sehr anstrengend. Die beiden anderen gingen auf das Kleine los. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, als mit einer Wasser- Kondensmilchmischung alle 3 zuzufüttern und dem Kleinsten Zeit mit Mama allein zu gönnen.

Das mit der Kondensmilch stand in meinem Buch, von Maike Rhöder - Thiede. Leider stand da nichts, wie lange man das machen kann, wann man damit anfangen kann usw. Tierärzte, die ich dazu befragt habe, sagten, dass ich das Richtige tue, aber von Kondensmilch seien sie nicht so begeistert. Konnten mir aber auch keine Alternative dazu nennen. Leider hatte ich noch kein Internet.
Also fütterte ich Tag und Nacht alle 3 Stunden diese Mischung.

Das Kleine war sehr arm dran, die anderen hatten es sehr gebissen, ein Auge ist zugeschwollen, die Öhrchen waren löchrig, es hatte eine Glatze vom Fellausrupfen. Ich war mit ihm Dauergast beim Tierarzt, der mich sehr gut begleitet, und mit dem Kleinen auch alles versucht hat. Doch im Endeffekt, haben wir mit den ganzen Maßnahmen wie Zufüttern, Vitaminspritzen .... sein Leiden wohl nur verlängert. Als ich dachte, er wäre über den Berg, und auch schön zugenommen hatte , bekam der Größte Durchfall.

Ab zum TA, nach 2 Tagen war alles wieder ok. Doch eines Morgens, als ich ins Wohnzimmer kam, saß der Kleine zusammengekauert auf dem Käfigboden und konnte sich nicht bewegen. Sein After war durchfallverschmiert und er gab ein jämmerliches Bild ab.
Gleich zum TA, das gleiche Durchfallmittel wie dem Großen gespritzt, noch Vitamine, Rotlichtlampe gekauft, dass er es warm hat. War sehr unterkühlt...
Doch ein paar Stunden später musste ich mit ansehen, wie er seinen letzten Atemzug tat. Ich nahm ihn in die Hand, und wollte es nicht wahrhaben, da begann er schon, starr zu werden.....

Die Tränen flossen, wie jetzt auch, während das alles noch einmal in mir hochkommt. Habe ihn dann ein weiches letztes Häuschen gemacht, ihn hineingelegt und im strömenden Regen, der Erde zurückgegeben.

Ich muss sagen, es war nicht meine erste Erfahrung mit dem Tod eines geliebten Haustiers, aber die Schmerzhafteste. Wochenlang habe ich Tag und Nacht mit dem Kleinen verbracht, mich gesorgt und verzweifelt. Er war so fit und lebendig, wenn sie Auslauf hatten, so zutraulich, und hat in meiner Hand geschlafen, nachts auf mich am Gitter zur Fütterungszeit gewartet.
Ich dachte einfach, wir haben es geschafft und mich auf eine schöne Zukunft gefreut. Und dann macht es Knall und alles ist vorbei. Der TA meinte, dass sein Tod nicht am Durchfall gelegen habe, sondern dass da einfach von Anfang an was nicht stimmte. Er hatte auch zuvor schon geäußert, dass es möglicherweise ein kleinwüchsiges Chin bleiben würde.

Die anderen zwei haben es problemlos geschafft. Sie leben heute mit Mama und (kastriertem) Papa bei mir. Am 26. April werden sie 1 Jahr alt. Es sind beides Weibchen, habe sie Stitchi und Stoogi genannt.
Gerade sind sie in eine (HxBxT) 2,00x 1,70x 0,70 große Voliere eingezogen. Und sie fühlen sich sichtlich wohl darin.
Sie bleiben auch bei mir, das war von Anfang an so geplant. Könnte sie auch nicht auseinanderreißen. Halte das für eine gute Kombination. Bis auf das, dass ich Flitschu kastrieren lassen musste, aber er hat es sehr gut überstanden und die Alternative wäre eine Trennung von seiner Familie gewesen, ich weiß nicht, was schmerzlicher ist....

Übersicht
Zurück zur Seite Steckbrief/Chinchilla und Mensch




Chinchillas aus dem Tierheim

von Marina

Hallo, heute möchte ich euch mal erzählen, wie wir zu Chinchillas gekommen sind.

Alles hat vor ungefähr 2 Jahren im Frühjahr angefangen. Mein Freund kam auf die Idee, mir zum Geburtstag ein kleines Chinchilla zu schenken. Also machte ich mich im Internet auf die Suche nach Informationen zu den kleinen Nagern. Ich hatte schon einen halben Ordner zusammen, da habe ich erfahren, dass daraus leider nichts wird. Also verschwand der Ordner im Schrank.

Kurz vor Weihnachten hat Tom, mein Freund, mir 2 kleine Chinchillas aus dem Tierheim geschenkt. Die im Tierheim hatten gesagt, es wären 2 Weibchen. Als ich mir die 2 mal genauer betrachtet habe, ist mir aufgefallen, dass es ein Weibchen und ein Männchen ist. Da ich keine Zucht betreiben wollte, haben wir uns dazu entschieden, das Männchen „Sammy" zu Toms Bruder Benjamin zu geben. Dort lebt Sammy jetzt seit etwas über 1 Jahr. Gizmo ist bei uns geblieben.

Wir haben einen Käfig gekauft. Da es ihr nicht gefallen hat, alleine zu sitzen, haben wir uns sehr viel um sie gekümmert. Sie hat beim Freilauf immer sehr viel angestellt. Einmal hat sie sogar eine !!! ganze !!! eingepackte Tafel Milka-Schokolade hinter sich hergezogen.

Eines Abends, als wir Sie haben laufen lassen, hat sie sich unter einem kleinen Schrank versteckt. Als sie nach 15 Minuten immer noch nicht wieder raus kam, haben wir Sie raus geholt. Ich hatte Angst, sie lag total leblos da, hat sich nicht mehr gerührt, hat aber noch geatmet. Ich habe sie in meinem Arm gehabt und gehofft. Da es spät Abends war, war ja auch kein TA mehr zu erreichen, und die nächste Tierklinik ist weit weg. Sie kam dann nach einer Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkam wieder zu sich.
Wir haben sie dann in den Käfig gelegt, damit sie in ihrer vertrauten Umgebung war.

Dann, am 11. Februar 2001, einem Sonntag dann das für mich unfassbare. Benjamin war an diesem Wochenende bei uns und hat Sammy mitgebracht. Wir haben sie in einen Käfig gesetzt und sie waren sofort ein Herz und eine Seele. Sonntag morgen, ich bin ins Wohnzimmer gekommen und Benjamin hat gesagt, dass die 2 kleinen die Nacht ganz schön laut waren. Ich bin zum Käfig gelaufen und habe gedacht, ich sehe nicht richtig, 2 winzigkleine Chinchis. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass Gizmo schwanger war. Die im Tierheim hatten nichts davon gesagt. Also, hatten wir jetzt 3 Chinchillas.

Es waren schöne 3 Monate, die Kleinen haben uns viele Nerven gekostet, jeden Tag haben sie was anderes angestellt. Man, was für eine Zeit, das erste mal kleine Chinchis.
Also, haben wir zwei große Käfige gebaut, da wir ja irgendwann die Mutter von den 2 Kleinen namens Speedy und Spike (2 Männer) trennen mussten. Da Gizmo dann wieder alleine gewesen wäre, sind wir zu Waltraud gefahren und haben Sheila geholt. Doch Gizmo wollte sich mit Sheila nicht vertragen. Wir haben alles versucht, doch es hatte keinen Sinn.

Gizmo hat auf einmal nichts mehr gefressen. Wir sind zum Tierarzt gefahren und dann kam die Nachricht, dass sie zacken an den Backenzähnen hat. Der Tierarzt hat uns dazu geraten, die Zacken abschleifen zu lassen. Also haben wir Gizmo am 22. Mai morgens zum Tierarzt gebracht. Irgendwie war mir nicht wohl bei der Sache. Schon das ganze Wochenende davor habe ich Angst um sie gehabt. Leider hat sich diese Angst bestätigt, Gizmo ist ganz sanft während der Narkose eingeschlafen.
Ich war am Boden zerstört. Der Tierarzt hat gesagt, dass sie wahrscheinlich schon vorbelastet war (falsche Haltung) und die Schwangerschaft eine zu große Belastung war. Ich denke, dass sie wusste, es ist Zeit zu gehen, und uns deshalb die Kleinen geschenkt hat. Vielleicht wollte sie sich deshalb nicht mit Sheila anfreunden. Wir sind am selben Abend zu Waltraud gefahren. Sie wusste sofort, was los ist, als sie mich gesehen hat.

Sie hatte etwas ganz besonderes für mich. Sandy. Sandy ist ein 3-beiniges Chinchilla. Sie hat ihr Bein bei der Geburt verloren. Ich hatte sie sofort in mein Herz geschlossen. Als wir nach Hause kamen, haben wir gleich den Käfig ein wenig umgebaut, damit Sandy keine Probleme hatte, auch auf die etwas höheren Sitzbretter zu kommen.

Tja, leider haben wir jetzt das Problem, dass sich die beiden Brüder nicht mehr vertragen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Mädels in die Geschlechtsreife gekommen sind. Und so haben wir uns überlegt, die 2 Brüder kastrieren zu lassen und Sheila mit Speedy und Sandy mit Spike zu vergesellschaften.

Noch ein paar Worte zu unseren 4 Kleinen, die übrigens alle Standards sind:
Speedy ist der kleinste und zierlichste aber auch frechste von allen. Er ist wahnsinnig neugierig und liebt Haferecken über alles. Er ist leider auch unser kleines Sorgendkind, weil er nicht so richtig fressen will, doch noch nicht mal der Tierarzt kann etwas finden. Er ist sehr handzahm.

Spike ist etwas ruhiger als Speedy aber auch genauso neugierig. Er liebt Haferecken, Hagebutten und Fruchtringe. Er probiert gerne, ob man die Finger von mir essen kann, und ist auch sonst sehr aufgeweckt.

Sheila ist die größte von allen. Sie liebt es im wahrsten Sinne des Wortes uns beim Freilauf auf dem Kopf rumzutanzen. Sie ist zwar nicht so handzahm, wie die anderen, doch sie ist ein Chin, welches man einfach lieb haben muss. Wenn man sie dann erst mal auf dem Arm hat, ist sie ganz ruhig.

Sandy ist unsere 3-beinige. Sie hat keinerlei Probleme damit und springt und läuft wie die anderen auch. Sie lässt sich gerne hinter den Ohren und unter dem Kinn streicheln und liebt es, beim Auslauf verstecken zu spielen.

Übersicht
Zurück zur Seite Steckbrief/Chinchilla und Mensch




Chinchillas bissig ?

von Nick

Ich will nun auch endlich mal meine Geschichte loswerden, da ich meine Süßen erst seit einem halben Jahr habe und noch nicht soviel geschehen ist, schreibe ich euch mal wie ich überhaupt zu den Chins kam.

Als große Tierfreundin habe ich schon immer alles mögliche an Tieren gehabt, aber eins hatte ich mir geschworen ein Chinchilla wird nie bei mir einziehen.
Daran schuld war der einzige Chin in meinem Bekanntenkreis, meine Schulfreundin hatte einen, der war bei mir in Pflege, wenn sie im Urlaub oder so war, er war total aggressiv und bissig, ich habe ihn gehasst. Er lebt sogar noch, habe sie neulich gefragt, er ist schon 16 Jahre alt, aber an seinem Verhalten hat sich nichts geändert.
Nicht, dass er leiden musste, wenn er bei mir war, so soll das nicht verstanden werden, aber ich habe alle Chins so angesehen und auch in den Tierhandlungen fand ich sie nicht gerade hübsch.

Nunja, dann kam letztes Jahr mein Nachbar und meinte, das er für seine Tochter einen Chin sucht und ich möchte das bitte mal in die Listen in denen ich bin setzen. Als Antwort kamen dann alle möglichen Belehrungen, dass ein Chin nichts für Kinder ist usw..
Eine Hobbyzüchterin hat mich angeschrieben und meinte wir sollten doch mal zum schauen vorbei kommen. Das haben wir dann auch getan, wir haben alle möglichen Infos bekommen und uns die Chins angeschaut. Als sie mir eins in den Arm gab, hat es mich total erwischt, dieses weiche Fell, die süßen Knopfaugen, aber das brauche ich wohl nicht großartig zu schreiben, ihr kennt das sicherlich alle.

Auf dem Rückweg hatten wir dann nur noch die Stallplanung im Kopf und dass ich auch auf jeden Fall welche haben möchte, mein Mann fasste sich nur noch am Kopf und meinte: "Wir sollten bald Eintritt nehmen, das wäre bald ein Zoo."

Also habe ich dann noch am selben Tag bei der Züchterin angerufen und gesagt, dass ich auch welche möchte, einen Standard (den hatte ich da auf dem Arm) und ein Silberschecke sollten es sein. Silberschecken hatte sie gerade nicht, aber den hatte sie mir dann von einer anderen Züchterin besorgt.
Dann hieß es rann an die Arbeit und Stall bauen und warten, denn sie waren noch zu jung zur Abgabe, diese Zeit habe ich dann benutzt um sämtliche Chin-Bücher zu lesen und mich in den Chin-Listen zu informieren.

Dann zogen Fivel und Cira bei mir ein und ich habe abends mehr vorm Käfig gesessen als vorm Fernseher. Da wir einen sehr großen Stall gebaut hatten, dachte ich das es schön wäre noch ein zweites Weibchen dazu zu setzen.
Brown Velvet fand ich auch sehr schön und in der Zeitung stand ein Weibchen, das war leider keins, sondern ein Pastell Beige, aber weil sie in unmöglichen Verhältnissen lebte habe ich sie trotzdem mitgenommen.
So wurde der Stall dann geteilt und ich suchte dann nach einem Black Velvet für sie, da wurde ich dann auch schnell bei einer Hobbyzüchterin fündig.

So sind es nun vier Chinchillas die bei uns leben und ich habe festgestellt das Chins überhaupt nicht aggressiv und bissig sind und man nicht nach Tieren in der Tierhandlung gehen darf.

Übersicht
Zurück zur Seite Steckbrief/Chinchilla und Mensch